Stildebatte: Relevanz und Nutzen von Stilregeln
Stildebatten drehen sich oft um "Regeln" und sind infolgedessen auch von jenen erstellt, die gerne bestimmen wollen, was zum guten Ton gehört. Was relevant und auch tatsächlich hilfreich ist und welche Ausführungen unnötig oder gar inaktueller Nonsens sind, lesen sie hier.
Text: Mikael Vallin
Foto: Evelina Lind
Veröffentlicht
21.11.2019
”Niemals braune Schuhe nach 18 Uhr abends!” Haben Sie diese Behauptung auch schon gehört? Männer, die sich näher mit dem Thema Stil beschäftigen und ein gesteigertes Interesse an Mode haben, greifen gerne auf diesen Klassiker zurück.
Über Stil wird in den sozialen Medien fleißig diskutiert. In Foren wie Instagram, in eingeschworenen Stil-Communities, auf Facebook und teilweise auch in Blogg-Form, wird munter debattiert, was erlaubt ist, was zu den Verhaltensregeln gehört und vor allem worauf man absolut verzichten sollte. Nicht selten wird die Diskussion an sich Mittel zum Zweck.
Welchen Nutzen haben wir nun von all den Stilregeln und Vorschriften, die auch hier im Carl Magazin hin und wieder ans Tageslicht geholt werden? Für die meisten bedeutet dies vor allem praktische Vorteile und stellt eine optisch stilmäßige Unterstützung dar. Ein Dresscode ist beispielsweise dazu da, in gewissen Zusammenhängen ein Gemeinschaftsgefühl in einer Gruppe durch verhältnismäßig ähnliche Kleidung zu erzeugen, eine Hilfe und zugleich auch eine Richtlinie für die Gäste und den Gastgeber. Danach vergrößert sich der Spielraum in der Deutung individueller Dresscodes.
Wenn es zu Vorschlägen kommt, wie meine seine Kleidung knöpfen sollte och welche Farben oder Modelle angesagt sind und wie diese am besten kombiniert werden, ist es in erster Linie ratsam, sich auf den persönlichen Geschmack zu verlassen. Wir schreiben eingehend über diese Themen, da wir eine Gruppe von Personen, mit einer schon fast übertriebenen innerlichen Leidenschaft für Ästhetik und stilmäßige Ausführung für Kleider sind. Wir wollen Sie gerne an unseren Ansichten und Gedanken teilnehmen lassen und hoffen, Ihnen dabei helfen zu können, Sie in Ihrer Kleidung richtig gut aussehen zu lassen.
Geht es um Mode und Stil, gibt es eigentlich sehr wenig richtig strenge Vorschriften. Dies gilt, solange es keine geschriebenen Richtlinien gibt, ob es erlaubt ist, seine knallgelben Lieblings-Plastiksandalen mit weißen Socken und graumelierten Jogginghosen, die das Haltbarkeitsdatum schon längst überschritten haben, tragen zu dürfen oder nicht. Hierbei handelt es sich um eine gewisse Sichtweise, das eigene Bauchgefühl und einen großen Anteil an gesundem Menschenverstand.
Auch wie und ob man gewisse Muster miteinander kombinieren darf oder nicht, wird oftmals sehr eingehend diskutiert. Ein Thema bei dem es sich darum handelt, eine gewisse Grundkenntnis zu besitzen, um Fehlern aus dem Weg zu gehen.
Kommen wir nun auf die braunen Schuhe nach 18 Uhr zurück, befinden wir uns in einer komplett anderen Dimension in der Welt der Stilregeln. Da bewegen wir uns zwischen den alten, verstaubten Paragraphen, die man manchmal einfach nur begraben und vergessen sollte, solange man nicht die die absolute Kontrolle über den Inhalt hat und weiß, woher diese Vorschriften ursprünglich stammen.
In längst vergangenen Zeiten versammelte man sich in jedem gehobenen Haushalt um 18 Uhr zum gemeinsamen Dinner. In diesen Kreisen galt ein Frack als die einzig akzeptable Kleidung für diesen Anlass. Zu einem Frack werden ausnahmslos schwarze Schuhe getragen. Daher stammt auch die Regel, nach 18 Uhr keine braunen Schuhe mehr zu verwenden.
Deshalb gibt es immer einen Grund, Regeln und Gebote zu hinterfragen, die man von wohlmeinenden Personen und Menschen, die glauben zu wissen, wovon sie sprechen, bekommt. Hintergrundwissen ist in allen Situationen Ihr bester Begleiter in Stilzusammenhängen. Informieren Sie sich, und Ihre Stilentscheidungen werden von ganz alleine auf der richtigen Seite liegen. Wir von Carl Magazin geben auch weiterhin unser Bestes, um Sie mit allem benötigten Wissen zu versorgen.
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