Entfliehen Sie dem Aprilwetter und genießen Sie einen interessanten Filmabend. Mit Fokus auf den Ivy- und Preppystil präsentieren wir drei amerikanische Filmklassiker, die Stilvorschläge in Hülle und Fülle bieten.
Text: Martin Johansson
Fotos: Alamy
Veröffentlicht
5.4.2022
Die Welt des Films ist an Stylinginspiration kaum zu überbieten, dass es manchmal sogar schwerfällt, den Überblick zu behalten. Im Angesicht dieses überschwänglichen Angebots fokussieren wir auf drei Filme, die den Ivy- und Preppystil der amerikanischen Ostküste in den Mittelpunkt stellen.
Rushmore
Heute zählen die Werke des amerikanischen Regisseurs Wes Andersson zu den wohlbekannten, etablieren Filmstilen. Mit symmetrisch eingerahmten Szenen, deutlicher Kameraführung und Charakterparodien konnte der Filmemacher eine eigene Nische schaffen, in einer Welt, in der Filme immer stärker werdende, homogene Züge annehmen. In Anderssons zweitem, abendfüllenden Film
Rushmore, lassen sich die ersten zaghaften Schritte in diese Richtung erahnen. Der Film dreht sich um den 15-jährigen Max Fischer, der die prestigevolle Rushmore Privatschule besucht, seine Studien aber vernachlässigt und den Großteil seiner Zeit damit verbringt, sich den verschiedenen Studentenverbindungen zu widmen. Als Max seine Freundschaft mit dem lokalen Industriemagnaten vertieft und sich gleichzeitig in die um viele Jahre ältere Vorschullehrerin verliebt, ist das bizarre Dreiecksdrama perfekt. Anderssons Gefühl für Stil streckt sich bis hin zu den Outfits der Charaktere seiner Stars. Max zeigt den ganzen Film hindurch wahren Preppy-Style. Wer diesen Signature-Look kopieren möchte, greift ganz einfach zur Chino, bindet sich die gestreifte Krawatte um und wirft den Preppy-Blazer lässig über die Schultern.
Metropolitan
Wir schreiben Ende Dezember der späten 80er Jahre in New York, wo sich die High-Society-Jugend auf Debütantenbällen ein Stelldichein gibt, Kontakte knüpft und sich dem Alkoholkonsum hingibt. Auf den After-Partys versammelt sich die Crème de La Crème im Smoking und Abendkleid, um die wichtigsten Fragen der Literatur, Politik und Philosophie zu diskutieren, während manche gleichzeitig mit Angst vor Misserfolgen in die Zukunft blicken, wo vielleicht „downward social mobility“, das Gegenteil des American Dreams schon auf sie wartet. Szenen wie aus einem Theaterstück präsentieren dem Zuseher die Charaktere in einem konstanten Wechselbad zwischen ausgeprägtem Snobbismus und leicht angestrengter Intellektualität. Festliche Kleidung wie Smoking und Frack bestimmen in erster Linie die Outfits, zeitweise sind aber auch mehr alltägliche Looks wie Strickpullover, Chinos und Krawatten, wie aus dem Handbuch des Preppy-Stils, zu bestaunen. Um den Stil nachzuahmen, braucht es nicht mehr als einen ausgeliehenen Smoking und die besten Auslegungen zu den großen Fragen der Philosophie.
A Beautiful Mind
A Beautiful Mind erzählt die wahre Geschichte des Nobelpreisträgers und Mathematikers John Nash. Der Film nimmt seinen Anfang 1947, dem Jahr, an dem Nash sein Studium der Mathematik an der Princeton University aufnimmt. Die Erzählung erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und nimmt den Zuschauer mit an einige der prestigevollsten Universitäten der amerikanischen Ostküste, wo Nashs für seine Anerkennung als Mathematiker kämpft und gegen seine psychischen Probleme. Eine berührende und auf viele Arten anregende Geschichte mit jeder Menge Stylinginspiration für alle Fans von Flanell, Tweed und der amerikanischen Ostküste. Der Film zeigt ein vielseitiges, realistisches Bild des Ivy-League-Styles aus seiner Glanzzeit von den 50er bis zu den 70er Jahren. Wer sich wie der junge Nash stylen möchte, setzt auf dezente Grau- und Brauntöne, trägt Strickwesten und wagt es bei Gelegenheit auch schon mal die Fliege aus dem Schrank zu holen.
Wie hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?