Matthew Hranek, in der digitalen Welt als WM Brown Project bekannt, ist nicht nur ein Globetrotter mit einer Vorliebe für Negroni und einer großen Anzahl Follower auf Instagram, sondern auch Fotograf, Ehemann, Vater und Autor des Buches "A Man and His Watch". Sein Interessensbereich umfasst klassische Herrenbekleidung, Uhren und Autos und vor kurzem hatten wir die Möglichkeit, einige Fragen an ihn stellen zu dürfen.
Text: Sebastian Frank
Fotos: Stephen Lewis & Evelina Lind
Veröffentlicht
1.12.2019
Wer ist WM Brown?
Die Geschichte von WM Brown begann mit einem Blogg. Mein Hof in Upstate New York wurde seit je her als William Brown Farm bezeichnet und ist Teil eines traditionellen Milchbetriebes mit Wurzeln in den 1920er Jahren. Dort wurde der Grundstein zu dem Projekt gelegt, das sich nun eher zu einem Alter Ego entwickelt hat und mittlerweile auch in Form eines Magazins erscheint.
Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Herrenkleidung beschreiben?
Ich habe viele Jahre über Herrenkleidung, wie unter anderem für das Conde Nast Traveler Magazine geschrieben und habe eine Vorliebe für traditionelle Bekleidung und einen generell maskulinen Stil.
Wer ist Ihre Stilikone und warum?
Mein Vater hatte einen richtig guten Stil. Er war immer schick gekleidet, mit typischen Preppy-Einflüssen. Meistens trug er Tweed-Sakkos von Harris, eine Levi’s 501, ein Polo-Shirt und Chukka Boots. Mein Stil kann aber durch Freunde, Geschäftsinhaber oder auch italienische Taxichauffeure inspiriert werden.
Welche Einstellung haben Sie zu Uhren?
Ich habe eine große Vorliebe für Uhren, immer schon gehabt. Besonders bin ich an den Menschen und den Geschichten rund um eine Uhr interessiert, aber vor allem liebe ich es, Uhren zu tragen.
Haben Sie eine Lieblingsuhr?
Das ist ohne Zweifel meine Rolex Datejust, die mir mein Vater kurz vor seinem Tod schenkte. Diese Uhr bedeutet mir unglaublich viel und jedes Mal, wenn ich sie trage, fühlt es sich an, als ob ich in Kontakt mit meinem Vater trete.
In Ihrem Buch ’A Man and His Watch’ treffen Sie eine Reihe bekannter Persönlichkeiten, um sich über Uhren zu unterhalten, unter anderem Sylvester Stallone und Ralph Lauren. Gab es eine Person, mit der Sie nur schwer Kontakt aufnehmen konnten?
Viele waren besonders großzügig und hilfsbereit und hießen mich herzlich in ihrem Heim willkommen. Ich wollte unbedingt Jay-Z in mein Buch inkludieren, da er als großer Liebhaber von Uhren gilt. Ich bin ein großer Fan von ihm, aber leider war er nur sehr schwer zu erreichen.
Welche ist die interessanteste Geschichte, die sie je über eine Uhr gehört haben?
Da gibt es viele, aber eine Erzählung die ich lange nicht vergessen werde, ist die Geschichte von Dimitri Dimitrov, dem Hofmeister des Sunset Tower Hotels in Hollywood. Er trug eine alte Baume & Mercier, auf der er im Halbdunkel des Restaurants nur schwer die Zeit ablesen konnte. Bill Murray, einer der Stammgäste, wurde auf diese Tatsache aufmerksam und übergab Dimitri seine Timex Indiglo direkt vom Handgelenk. Gerade dieses Modell ist besonders für die Verwendung im Dunkeln geeignet. Danach wurde Dimitri bei jedem Besuch von Bill Murray nach der Uhrzeit gefragt.
Sie arbeiten gerade an Ihrem nächsten Buch. Erzählen Sie uns mehr darüber.
Ich arbeite an einem Buch mit dem Titel ’A Man and His Car’, was für mich eine natürliche Fortsetzung meiner Buchreihe bedeutet. Ich erkenne viele Parallelen in den Geschichten über Uhren und Autos. Die emotionale Welt im Hintergrund ist dieselbe.
Als Fotograf, was ist für Sie ein gutes Bild?
Ein gutes Foto erweckt Emotionen.
Sind Sie eher der Leica oder der Hasselblad-Typ?
Ich habe viele Jahre eine Leica-Kamera für meine Arbeit verwendet und bin begeistert von meiner Leica M10. Sie ist kompakt, leise und hat ein besonders gutes Glas. Zurzeit teste ich eine Hasselblad X1D und dieses Modell ist einzigartig. Kompakt und instinktiv, mit einer fantastischen Linse.
Gibt es für Sie einen Lieblingsplatz auf dieser Welt?
Die Reise zur nächsten Destination.
Wenn Sie unseren Lesern spontan etwas empfehlen dürften, was würde das sein?
Das Buch von David Mamets ’On Directing Film’. Dieses Buch hat mich mehr als alles andere geleitet, wenn es um kreative Entscheidungen ging.