Ein guter Kleidungsstil hängt zum Großteil von optischer Harmonie ab, die dem eigenen Typ entspricht und auf den Betrachter stimmig wirkt. Die Kombination der Farben spielt hierbei eine ausschlaggebende Rolle. Im Anschluss zeigen wir, wie das farbliche Zusammenspiel am besten gelingt.
Text: Mikael Vallin
Fotos: Ted Olsson
Veröffentlicht
14.10.2021
Die Farben eines Outfit hängen, wie so oft wenn es um Stil geht, in erster Linie vom ganz persönlichen Geschmack ab. Manche haben einen natürlichen Sinn für Farbästhetik, während anderen diese Gabe nicht von Anfang an in die Wiege gelegt wurde. Man könnte ein ganzes Buch über das Thema verfassen, ohne dabei wirklich auf den Punkt zu kommen oder mit Sicherheit sagen zu können, was richtig oder falsch ist. Zu den individuellen Vorlieben gesellen sich einige klassische Regeln die bestimmen, was en vogue ist oder eher als Modesünde gilt.
Vom theoretischen Know-How der Farbenlehre bis zu gewissen Ausnahmen bei Kombinationen, lässt sich dieses umfangreiche Thema leider nicht in aller Kürze zusammenfassen. Im folgenden Text fließt auch meine ganz persönliche Meinung aus der Sicht des Stilberaters ein. Eine solide Basis ist, wie so oft ein guter Ausgangspunkt. Das gilt auch für die Wahl der richtigen Farben.
Schuhe farblich dem Outfit anpassen
Die Farbe der Schuhe bestimmt zum Großteil Ihren Look. Ich ganz persönlich kombiniere schwarze Schuhe am liebsten zu schwarzen, grauen oder manchmal auch olivgrünen Hosen. Viele tragen schwarze Schuhe in der Annahme, dass die Nichtfarbe immer passt. Doch das ist leider ein Irrtum – vor allem wenn es um die berühmte Blue-Jeans geht. Braune oder sanfte Beige-Töne ergeben ein weitaus weicheres Farbarrangement in Kombination mit Blautönen. Schwarzen Schuhen wohnt immer ein formeller Touch bei, der einen zu scharfen Kontrast mit dem lässigen Ausdruck der Jeans bildet.
Zu Braun hingegen lässt sich beinahe alles kombinieren – außer schwarz. Lederschuhe in Oxblood oder Tan können Sie mit beiden Farbskalen verbinden. Braune Schuhe zu schwarzen Hosen wird von vielen der bestgekleideten Männern der Welt traditionsgemäß als Stilbruch angesehen.
Hauptfarben und Akzentfarben
Um leichter den Überblick zu behalten, bezeichnen wir die Farbtöne von Pullovern, Hemden, Hosen, Sakkos und Jacken als Hauptfarben. Diese lassen sich in zwei größere Gruppen einteilen: die monochrome Farbpalette aus Schwarz, Weiß und Grau, die am Rand auch Beige, Hellblau und Olivgrün enthält. In der zweiten Gruppe finden wir Marineblau, Braun, Beige, Olivgrün, aber auch hellere Grautöne, die sich gerne zu diesen Farben gesellen. Weiß hingegen lässt sich mit allen erdenklichen Farben kombinieren.
Strümpfe, Einstecktücher, Krawatten, Schals oder ein Hemd unter dem Pullover in Akzentfarben dürfen gerne als Blickfang dienen, das Outfit aber nicht zur Gänze bestimmen. Smaragdgrün, Rostorange, Senfgelb und Aubergine harmonieren beispielsweise mit beiden der zuvor genannten Farbgruppen. Die spezifischen Farbdefinitionen sind von Bedeutung, da die simplen Bezeichnungen Grün, Orange, Gelb und Lila die Sache nicht wirklich auf den Punkt bringen würden. Oft ist die Wahl der richtigen Nuance ausschlaggebend. ”Understatement” ist in diesem Zusammenhang die richtige Ansatzweise. Die orangenen Strümpfe des zweiten Outfits funktionieren beispielsweise genauso gut in der ersten Gruppe. Beachten Sie auch, dass das hellblaue und das weiße Hemd sich perfekt in beide Kombinationen einfügen, wenn Sie diese austauschen.
Kräftiges Rot, auch Knallrot genannt, wird gerne als Akzentfarbe für das Einstecktuch oder die Krawatte gewählt. Die Farbe wird zum Blickfang, keine Frage, kann aber den Look komplett dominieren, was es eher zu vermeiden gilt. Akzente sollten trotz allem harmonieren, nicht nur plump herausstechen. Ein Innenfutter in kraftvollem Rot wirkt effektvoll an einem blauen, schwarzen oder grauen Sakko oder einer schwarzen Lederjacke. Eine besonders elegante Art Farben zu kombinieren ist die Ton-In-Ton-Methode, was bedeutet verschiedene Nuancen einer bestimmten Farbe in einem Look zu vereinen. Im Anschluss stellen wir zwei Outfits vor, deren Farben die jeweiligen Hauptgruppen am besten repräsentieren.
Warme Farbskala mit entspannter Eleganz
Der Look in warmen Farben zeigt unangestrengte Eleganz. Ausgangspunkt ist ein Oberteil in dunklerer Farbe als die Hose. Zu diesem Essential kombinieren Sie im Prinzip alle vorgestellten Kleidungsstücke je nach Belieben. Nach den ersten sechs Vorschlägen in der Produktschleife finden Sie weitere Hosen und Pullover die leicht in diesen Zusammenhang passen.
Monochrom mit Akzenten Ton-in-Ton
Dieser Look zeigt, wie Sie die verschiedenen Grautöne kombinieren und mit Weiß und Schwarz ergänzen. Auch verraten wir anhand eines Beispiels mit Strümpfen, wie Sie Akzentfarben gekonnt addieren. Dieses Prinzip lässt sich auch bei der Wahl der Krawatte anwenden.